FDP will mit Zisternen die Wasserhaushalte verbessern

„Wasser wird immer knapper und die mittlerweile langanhaltenden Dürreperioden verdeutlichen uns, dass wir gute Ideen brauchen, um die Wasserhaushalte in unserer Stadt zu stabilisieren“, sagt Mirko Loos, Obmann im Umweltausschuss und zugleich Mitglied der FDP-Umweltgruppe. Die Gruppe möchte erreichen, dass der Bau von Zisternen wieder in den Fokus der Verwaltung und der Bürgerinnen und Bürger rückt. Die Liberalen wollen, dass mehr Regenwasser aufgefangen wird, um dieses dann zum Beispiel zur Gartenbewässerung, aber auch unbedenklich für Toilettenspülungen und Waschmaschinen einzusetzen. Ellen Roidl-Hock, FDP-Ratsfrau im Umweltausschuss stellt fest: „Der moderne Zisternenbau ist technisch weit fortgeschritten und das Auffangen von Regenwasser in Regenspitzenzeiten kann in Trockenzeiten sehr gut dazu beitragen, dass die zu starke Entnahme von Grund- und Frischwasser reduziert wird.“

 

Die liberale Ratsfrau ergänzt, dass kaum bekannt sei, dass der Zisternenbau bis zu einer bestimmten Baugröße grundsätzlich genehmigungsfrei ist: „Bedauerlicherweise wissen das nur wenige Bauwillige bzw. Hauseigner*innen. Hier sollte die Bauverwaltung dringend Unterstützungsarbeit in Form von Angeboten zur Aufklärung leisten.“ Die FDP-Fraktion sorgt sich um die zukünftigen Wasserhaushalte und mahnt an, dass schnelle Verbesserungen für die Umwelt erzielt werden müssen. Der Bau von Zisternen sei vor allem umwelttechnisch ein großer Gewinn. Da Regenwässer durch eine bessere Nutzung auch den Abwasserbetrieb betreffen, müsse der zuständige Ausschuss für Abgaben, Gebühren und Satzung (AfAGS) in ein solches Verfahren einbezogen werden. Hannes Zühlsdorff, FDP-Parteichef und zugleich Obmann im zuständigen Ausschuss hat seine Unterstützung zugesagt. Er weist auf einen Beschluss des Europäischen Parlaments vom 9.12.2020 zur Umsetzung der Wassergesetzgebung hin. Demnach ist die Wasserentnahme zur Gewinnung von Trinkwasser nicht nur ein Menschenrecht, sondern verlangt auch vorrangig den Ausbau von Lösungen zum Auffangen von Regenwasser.

 

Quelle:

https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/B-9-2020-0401_DE.html

 

Zitat: Punkt 34. „empfiehlt, dass Dürren und Wasserknappheit angegangen werden, indem der Wasserentnahme zur Gewinnung von Trinkwasser vor anderen Verwendungen Vorrang eingeräumt wird, um das Menschenrecht auf Wasser zu erfüllen, und indem Lösungen zum Auffangen von Regenwasser und Hochwasserwellen zur späteren Nutzung umgesetzt werden, unter anderem Projekte zum Auffangen von Regenwasser durch die Gestaltung von Gebäuden und Infrastruktur, unterirdische Speicherbecken und duale Wasserverteilungssysteme in den Wohngebäuden…“

Ellen Roidl-Hock, FDP-Ratsfrau im Umweltausschuss
Ellen Roidl-Hock, FDP-Ratsfrau im Umweltausschuss